Aufholjagd
mit der Brechstange, Durchatmen…
Magdeburg
- Düsseldorf
2 : 2
Diesmal
bekamen 7000 Zuschauer ein absolut nervenaufreibendes Spiel 1. FC
Magdeburg – Fortuna Düsseldorf kredenzt. Warum?
Wie
bei bisher jedem Spiel muss man wissen, dass der Mannschaft
mittlerweile ein Gespenst im Nacken gesessen hat, das Gespenst des
torlosen neuen Stadions. Der Druck war also da, mehr als je zuvor.
Da konnten die Offiziellen noch so gelassen tun.
Und
nun stelle man sich einmal vor, dass trotz Überlegenheit und hohen
Druckes, den der überlegene Club in den flotten Anfangsminuten
aufbaute, nicht ein einziges Tor hervorbrachte. Selbst eine
Bilderbuch-Hundertprozentige, die, eingeleitet vom starken Linksaußen-Neumann,
millimetergenau auf den Fuß von Probster kam, wurde quasi
freistehend nicht verwertet. Nicht zu fassen! Eine gute
Gerster-Ecke, auf den langen Pfosten gezogen, köpfte Probster knapp
daneben. Geht gar nicht! Die bis dahin harmlosen Gäste präsentierten
sich hinten als irrer Hühnerhaufen, die sich über ein 2:0 nicht
hätten beklagen dürfen.
Leider
gelang den Hühnern ganz wenige Male die Befreiung aus der
Umklammerung. Aus einer ersten Mini-Chance entstand dann sogar plötzlich,
man mag es gar nicht aufschreiben, das 0:1. Ein komisches
Stochertor. Und in die Trauerminute des FCM fiel noch mal ein kurzer
Konter – zack 0:2. Zuschauer Spieler, Trainer… alle waren die
konsterniert, baff. Was ist das für ein Fußballgott, dachten sich
viele wütende Gemüter. Hat Göttin Fortuna die Fußballgeschäfte
übernommen?
Ok,
buchen wir halt noch ne zweite Halbzeit, noch ist Magdeburg nicht
verloren, alles oder nichts. So ungefähr musste das Motto von Heyne
gelautet haben, als er seine Schützlinge zur zweiten Runde aufs
Feld warf. Die personellen Wechsel sprachen eine deutliche Sprache:
Aufholjagd oder Blut am Schuh. Soviel vorweg: Am Ende war wohl
beides eingetreten. Der Trainer brachte diesmal früh frische Leute.
Selbst Manai musste/durfte ran. Der FCM zeigte jetzt eine weniger
filigrane, stattdessen kämpferische Bestleistung. Die Zuschauer
peitschten ihren Club nach vorn, gaben ihm eine sprichwörtliche
Brechstange zur Hand. Los FCM, ran jetzt!
Düsseldorf
musste einstecken. Zimperlich ging keiner mehr zu Werke. Schade nur,
dass der Schieri ziemlich gästelastig pfiff. In einigen Fällen
wurden sogar Angriffswellen der Magdeburger abgepfiffen.
Hat
nichts genützt. Ausgerechnet Kais Manai, der in einer Szene den
Ball behaupten konnte, eine Ecke rausholte und gefühlvoll
hereinbrachte, bereitete damit das erste Tor des FCM im neuen
Stadion vor! Über den Torschützen gibt es zwei Meinungen. So
mancher wollte dem Aleksandar Kotuljac glauben, der sich als „Könnte-sein“-Abstauber
meldete. Die Mehrheit der Beobachter sah jedoch Christopher Kullmann
als den Mann der Geschichte. Der Verein musste sich letztendlich
festlegen und entschied für das FCM-Eigengewächs. Seis drum, der
Bann war gebrochen. 1:2. Doch es kam noch besser. Lindemann schoss
per Freistoß den neuen Ball (der leider noch nicht im
Verkaufsangebot ist) gefährlich in den Strafraum. Ein Dussel-dorfer
konnte es nicht besser und verlängerte das Runde unhaltbar ins
Eckige. Kubis war der derjenige, der den Torschützen sowieso in
Bedrängnis gebracht hatte. Ausgleich. Verdient. Das Publikum stand
Kopf. Ging da noch was? Ja, doch leider vergab Kulle u.a. eine
99-Prozentige. Dieser Torhüter der Düsseldorfer war schwer
bezwingen. Am Schluss blieb es dabei.
Mit
diesem, für Düsseldorf absolut schmeichelhaften 2:2 ging das
aufregende Spiel zu Ende. Irgendwie waren wohl beide Teams nicht
ganz unzufrieden.
Der
Club jedenfalls könnte in der Liga diese Leistung noch das ein oder
andere Mal abrufen. Sowas wollen wir öfter sehen. Dann klappts auch
mit der oberen Tabellenhälfte.
PS:
Ein recht solider Kallnik machte seine Sache ganz gut. Er war für
Abwehr-Chef Prest gekommen (1. HZ.). Doch was ist mit Prest
eigentlich? Neuesten Infos zufolge musste der Arme auf Geheiß des
Doktors seine gesamte Wohnung und Auto desinfizieren.
Hochansteckender Ausschlag, heißt es... Alles, mit dem er in Berührung
gekommen ist, musste behandelt werden. Er selbst ist unantastbar.
Physio geht nur mit Gummihandschuhen. Dass Presters Freundin derzeit
nach Brüssel abgeordnet ist, passt da schon ganz gut..;-)
Und
unser Glückpilz Kullmann, Schütze des legendären ersten Treffers,
hatte Glück, überhaupt aufgeboten zu werden. Noch am Vorabend
musste er nämlich unerwartet zu einer Muskel-Notbehandlung auf die
Massageliege. Es sah bis zuletzt sehr schlecht aus mit der
Aufstellung. Gerade Kulle, der selbst unter hohem Konkurrenzdruck
innerhalb der Mannschaft steht. Aber es wurde geschafft. Unter den
Fittichen einer "Wunderheilerin", der
MD-Reha-Physiotherapeutin Reni ("Kulle, wir brauchen
Dich!") kam er wieder auf die Beine und biss sich durch. Weiter
so!
Bilder:
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