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        jetzt gilt - Wir haben nix zu verlieren. Oder:
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        Sternen-„Gucker“ -Nur
        Freunde von Astro TV erkennen
        im bisherigen Saisonverlauf eindeutig den bevorstehenden Aufstieg. Ein
        Blick in die Saison 1996/1997 ist der Beweis. 
         Damals startete der Club
        mit einem 1:1 beim Vfl Halle 96 (2009: 1:1 auswärts in Lübeck). In den
        darauffolgenden fünf Spielen holte der 1. FC  Magdeburg mit zwei Siegen,
        zwei Unentschieden und einer Niederlage lediglich acht Punkte (2009: 2
        Siege, 2 Unentschieden, 1 Niederlage = 8 Punkte). Am 7. Spieltag gab es
        damals eine 2:3 Auswärtsniederlage beim Dresdner SC (2009: 2:3 in
        Babelsberg). Am Ende der Saison stieg der 1. FC Magdeburg dennoch auf. Das 5:2 als das Ergebnis des Aufstiegs in 2000/2001 wurde auch in
        dieser Saison gesichtet – eine weiterer klaren Beweis für den
        Astrologen. Ja. der Sternengucker sieht sogar, dass mit dem Aufstieg am
        Saisonende endgültig der Fluch der 3. Liga besiegt sein wird. Nie
        wieder wird eine Qualifikationsregel den Club ins Nichts stürzen. Und
        mehr noch, 2011 – 20 Jahre nach dem Verhängen des Fluchs, kehrt der
        ehemalige glorreiche ostdeutsche Erstligist in den Profifußball zurück
        und sorgt entgültig für Furore, die den Verein bis in den Europacup führen
        wird...
  Der dialektisch
        nüchtern erzogene Junge aus der Börde dagegen sieht im bisherigen Saisonverlauf
        wieder nur einen langweiligen Platz in der Tabellenmitte vorher. Er
        richtet sich auf viele Jahre 4. Liga ein. Zu hektisch und zu planlos
        wirken die vielen Wechsel der letzten Jahre – Heyne ewige Treue schwören,
        Heyne raus. Linz rein, mit Linz einen zwei Jahresplan absprechen, Linz
        nach halber Laufzeit raus. Baumgart nach 10 wenig erfolgversprechenden
        Spielen einen Vertrag angedeihen… Dieselbe störend wirkende Analyse
        kann man bei den Spielern fortsetzen. Wieso genau die kamen, die
        gekommen sind, und genau die gingen, die gegangen sind, können nur
        Insider wissen. Sportliche Aspekte schienen jedenfalls nicht immer oder
        nur am Rande zu interessieren. Das Ergebnis ist zum wiederholten Male
        eine Mannschaft, die (mal wieder) „Zeit braucht sich einzuspielen“.
        In diesem Jahr trifft es besonders unsere Abwehr – wohl ein Hühnerhaufen
        hoch drei. Der Kenner weiß, mit diesen Wackelfüßen wird das definitiv
        nichts mit dem Aufstieg.
 Also, was soll der
        Fan - egal ob nun Astrologe oder Agnostiker – tun? Soll er seine
        Stimme ölen für die nächste Rufe „Baumgart raus, Vorstand raus,
        Rehboldt raus“? Soll er das Banner aus dem Keller holen, auf dem steht
        „Spieler kommen und gehen, Fans bleiben“? 
        
         Oder soll er
        einfach ruhig bleiben und abwarten, in der Hoffnung, dass längerfristige
        Stabilität im Kader und auf der Trainerbank langfristig Erfolg bringt.
        Soll er Baumgart Zeit zum Lernen geben, in der Hoffnung, dass er falsche
        Entscheidungen, die er jetzt schon erkennt, nicht erst in ein paar
        Jahren korrigiert? Soll er hoffen, dass Baumgart zwar in den nächsten
        Spielen an der Abwehr experimentiert, dabei einige Spiele verliert, um
        dann endlich ein robustes Bollwerk zu erbauen? Fragen über Fragen.  M-FT
        wird jedenfalls weiter die Spiele besuchen, mit dem Club mitzittern,
        mitfiebern. Die Jungs werden dabei ihr Bierchen trinken, mit den Kumpels
        philosophieren und stolz darauf sein, für immer Fan zu sein. Auf
        geht’s – Blau-Weiß! Jetzt haben wir nix zu verlieren.
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